Sonntag, 23. Juli 2017

Eine Seele so klar und kalt wie der Winter- Oder auch eine Rezension zu Winterseele von Kelsey Sutton

Eine Seele so klar und kalt wie der Winter
Oder auch eine Rezension zu Winterseele von Kelsey Sutton 



Ich bereue es. Ich bereue es, dass ich dieses Buch ewig nicht gelesen habe. 
Und irgendwie bereue ich es auch nicht, denn an dem Tag als ich es las, war es der perfekte Tag. 
Die Sonne schien, die Kornfelder neben mir, hinter mir, überall, erstrahlten in ihrem Gold und ich saß mittendrin. Meine Beine ragten ins Wasser des kleinen Teiches vor mir. Neben ihnen schwamm ein Frosch. Auf meine Ohren hatte ich leise Musik gelegt. Und ich war allein. Nein, das stimmt so nicht ganz. 
Bei mir waren Elizabeth, Fear, Mut, Liebe, Freude, Charles, Verdrängung, Rebecca und ein Stück Leben. 
In meinen Händen befand sich Winterseele- Kissed by Fear von Kelsey Sutton. 



 Ich weiß nicht, wohin diese Rezension führen wird, doch das werden wir herausfinden. Warum ich euch Winterseele absolut empfehlen kann und ein neues Lieblingsbuch habe, folgt hier.

 Ich hatte keine Ahnung, was ich von diesem Buch hab halten sollen, als ich es kaufte. Natürlich hatte ich schon einige Worte zu diesem Werk gehört, aber trotzdem machte sich eine gewisse Skepsis in mir breit. 
Wie wollte die Autorin einen Charakter erschaffen, der dem Leser nah geht, ohne dass er selber keine Gefühle empfindet. Doch es hat mich berührt, mitgenommen und nicht mehr losgelassen. 






Titel: Winterseele-Kissed by Fear 
Autor: Kelsey Sutton  
Seitenanzahl: 350 
Preis: 12,99






Elizabeth besitzt die Gabe, Gefühle in menschlicher Gestalt zu sehen. Doch sie selbst fühlt nichts. 
Der gefährlich-schöne Fear kann nicht von ihr lassen, auch wenn Elizabeth als einzige Sterbliche nicht auf seine Berührung reagiert ... 
Niemand weiß, dass Elizabeth Caldwell die Gabe besitzt, Gefühle in menschlicher Gestalt zu sehen. Sehnsucht, Mitleid, Wut - sie alle halten sich von Elizabeth fern, denn sie zeigt als einzige Sterbliche keine Reaktion auf ihre Berührung. Allein der Angst und Schrecken verbreitende Fear wird bei ihr schwach. Er ist besessen davon herauszufinden, welche Macht Elizabeth zu dem gemacht hat, was sie ist ... 


 Keine Frage, schon der Klappentext klingt wirklich interessant. Es sind ja der Klappentext und das Cover, was einen Leser zumeist anziehen. 

Das Cover 
ist auch bei diesen Werk wirklich ansprechend und total passend. 
Auch, wenn ich am Anfang den Klappentext und das Cover nicht zusammen bringen konnte, wurde mir schnell klar, dass es perfekt gewählt ist. 
Es spricht mich total an und entspricht völlig meinen Geschmack. 


 Kommen wir zur Story
 Diese hat mich fasziniert und völlig mitgenommen. Es war spannend zu lesen, wie Kelsey Sutton die Gefühlslosigkeit in eine doch gefühlvolle Story packte. 

Elizabeth durchläuft ein Auf und Ab, welches man gar nicht so vermuten würde. Am Anfang lernt man sie in einer ziemlich ruhigen Atmosphäre kennen, die doch recht schnell knisternd und unheilvoll wird, als Fear auf den Plan tritt. Und dann nimmt die Story ihren Lauf. 
Es gibt viele einzelne Komponenten, die zusammen diese Story ergeben. Gefühlslosigkeit. Familienprobleme. Einzelgängerin. Liebe. Tragik. Verständnis. 
Viel mehr kann ich dazu gar nicht schreiben, ohne zu viel zu verraten. 

Doch die Geschichte hat alles und eben einen außergewöhnlichen Charakter noch dazu. 

 Als nächstes der Style
 Kelsey Sutton ist eine Autorin ganz nach meinen Geschmack und ich glaube, ich würde jedes Buch von ihr ungesehen kaufen. 

 Der Style ist leicht und flüssig zu lesen, dabei aber auch zu gehaltvoll, dass er unverwechselbar ist. Ich bin mir nicht sicher, ob jemand anderes mit einem Charakter wie Elizabeth zurechtkommen würde. 

 Die Wortwahl ist klar und zielsicher, setzt aber an den richtigen Stellen den richtigen Raum für Spekulationen bezüglich Vergangenheit und Zukunft. 
Kelsey Sutton ist also ein Name, den man sich merken sollte. 


"Ich bin niemand, Joshua. 
Wenn du mich liebst, kannst du genauso gut eine Statue lieben."


Kommen wir zu dem wichtigsten. Zu dem, was dieses Buch aufrechterhält und zu etwas besonderem macht. 

Die Charaktere
 Ich kann euch schon jetzt sagen, dass meine Worte ihnen nicht gerecht werden werden. Dafür findet wohl nur die Autorin selbst die richtigen Worte. Versuchen wir es einfach einmal. 

Die Gefühle, die Elizabeth in Persona sieht, sind etwas besonderes. 
Ich sitze nun oft hier und überlege, wie ich mir Freude, Mitleid, Wut, Angst als Personen vorstellen würde. Doch es gelingt mir nicht. Ich habe immer diese Pixarfiguren im Kopf. 
Solange ich es selbst versuche. Wenn ich jedoch die Beschreibungen von Sutton in mich aufnehme, entsteht eine ganze Parallelwelt in meinen Kopf, die wirklich zum Träumen einlädt. 

Ich werde wohl noch öfter an Feldern sitzen und Gefühle vor mir sehen. 

Für diese Fähigkeit bewundere ich Elizabeth. 
Sie weiß zumindest wie das Gefühl aussehen müsste, auch wenn sie es selber nicht empfinden kann. 
 Manchmal geht es mir da wie ihr. Ich habe keine Ahnung, jedoch manchmal kommt es mir so vor, als wüsste ich nur, wie ich in einem Moment fühlen muss, fühle es aber nicht. Und es ist ein schrecklicher Gedanke. 
Umso erstaunlicher, wie sie damit zurecht kommt. Zumindest augenscheinlich. 

Ich muss wirklich aufpassen, dass ich nicht zu viel verrate. 

In kurz also: Sutton hat Charaktere erschaffen, die ich mit nichts vergleichen könnte.


"Ich will lachen, weinen, meine Gefühle hinausschreien, mir die Haare ausreißen, die Arme hochwerfen und tanzen, immerzu tanzen, bis mir schwindlig wird und ich zu Boden falle."


Fazit
 Wer ein Buch sucht, das einen mitnimmt und einen eine Welt aufzeigt, die man nicht so leicht ergreifen kann, obwohl sie nicht weit entfernt scheint, ist hier genau richtig. Dieses Werk besticht mit Charakteren, die man sich so noch nicht vorgestellt hat. Winterseele und Kelsey Sutton sind auf jeden Fall einer meiner Highlights für 2017. Ich kann es euch nur empfehlen. 
Vielleicht nicht für jeden etwas, aber wer wie ich mit Skepsis rangeht,
Wird positiv überrascht.

Eure Königin der Verrückten👑💙

1 Kommentar:

  1. Huhu!

    Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass "Some Quiet Place", also das englische Original dieses Buches, schon seit Juli 2013 (!!!) auf meinem SUB liegt, obwohl ich es schon einige Male in der Hand hatte.

    Ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich das Buch auf englisch besitze, denn ich finde es sehr merkwürdig, dass im Deutschen zwar Mut, Liebe, Freude etc. übersetzt wurden, aber nicht Fear...

    Tolle Rezension! Jetzt hätte ich direkt Lust, das Buch endlich mal abzustauben und zu lesen – wenn ich nicht gerade schon ein paar angefangene Bücher hier liegen hätte...

    Ich habe deinen Beitrag HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt!

    LG,
    Mikka

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Danke für deinen Kommentar!